Maria Magdalena, in den Evangelien "Maria von Magdala" genannt, ist eine der bedeutendsten Frauen im Neuen Testament. Sie wird im Lukasevangelium (Lk 8,2) an erster Stelle unter den Frauen genannt, die Jesus geheilt hatte und die ihn dann begleiteten. Als treueste Anhängerin Jesu sorgte sie für den Lebensunterhalt Jesu und der Jünger (Lk 8,3).

von ihr wird in mehreren Evangelien berichtet, dass sie beim Kreuz Jesu stand, dass sie bei seinem Begräbnis dabei war und am Ostermorgen der Auferstandene ihr als Erstzeugin den Auftrag gab, den Jüngern die Osterbotschaft zu überbringen. Die Kirchenväter nannten sie deshalb "Apostelin der Apostel" (apostola apostolorum). Maria Magdalena ist durch Christus selbst zur Apostelin gemacht worden, als er ihr nach der Auferstehung erschienen war.

Dorothee Sandherr-Klemp, geistliche Beirätin im Katholischen Deutschen Frauenbund, sagt: Maria Magdalena ist für mich eine beeindruckend starke Frau, die Frauen – und auch Männern – heute Mut machen kann. Eine Frau, die Jesus wirklich die Treue gehalten hat. Die da, wo andere weggerannt sind, wo andere auch viele Apostel ihn verleugnet haben, präsent war und "ja" gesagt hat, die Jesus begleitet hat. Das ist das Tiefste und der innerste Kern dessen, was Maria von Magdala für uns heute sein kann.

In der ganz frühen Kirche gab es eine sehr starke Verehrung der Glaubensbotin Maria Magdalena als Glaubenszeugin. In der Ostkirche ist das bis heute noch so. Da wird sie immer noch als Apostelgleiche verehrt.

Eigentlich hätte die kirchliche Erde beben müssen, als Papst Franziskus 2016 den Gedenktag (22.07.) der Maria Magdalena zum Fest aufwertete und sie liturgisch damit den Aposteln gleichsetzte. Sie hat den gleichen liturgischen Rang wie die Apostel. Das ist ein Erdbeben und es ist zutiefst biblisch: Maria von Magdala war und ist Erstzeugin und Erstverkünderin.

entnommen aus: ...domradio.de/artikel/maria-von-magdala-als-apostolin-neben-zwoelf-aposteln